Chinesische Diätetik (Ernährungslehre)
 
Die Ernährungslehre (Diätetik) spielt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine ebenso wichtige Rolle wie die in Europa
bekanntere chinesische Akupunktmassage/Tuina bzw. Akupunktur
Die TCM verwendet bei der Beurteilung  von Nahrungsmitteln die gleichen Kriterien wie für chinesische Heilkräuter: Die Lebensmittel
wurden untersucht und klassifiziert bezüglich
   
-   ihres Temperaturverhaltens (kalt, warm oder heiß)
-   ihrer Geschmacksrichtung (süß, sauer, etc.)
-   ihrer Wirkung auf die einzelnen Organe
   
So können Lebensmittel entsprechend der chinesischen Diagnose wie Pharmaka (Heilkräuter) eingesetzt werden: Mais z.B. ist im
Temperaturverhalten neutral, süß im Geschmack und stärkt den Magen, den Dickdarm und die Blase. Er stärkt auch das Blut,
beendet Blutungen und leitet Feuchtigkeit aus. Mais wird daher in der TCM unter anderem bei Verdauungsschwächen,
Blasenentzündungen und Nasenbluten eingesetzt.
 
Nahrungsmittel werden täglich konsumiert. Deshalb werden sie in der TCM als niedrig dosiertes Heilmittel verwendet, das über einen
langen Zeitraum eingenommen wird. Heilkräuter dagegen werden als hoch dosierte Medikamente angewandt, die nur während eines
relativ kurzen Zeitraumes eingenommen werden
 
Voraussetzung für eine wirksame Diätetik sind Lebensmittel, die möglichst nicht oder sehr wenig industriell bearbeitet und keinesfalls
gentechnisch verändert wurden. Biologisch gewachsene Lebensmittel sind daher in diesem Zusammenhang besonders wichtig, da sie
das für die Heilung nötige „Qi“ (chin.: Vital-Energie) besitzen.